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Presse

Zur Druckgrafik von Martin Gietz

Ralph Ochel, 2007

Was mich an Martin Gietz' Arbeiten so außerordentlich
fasziniert und begeistert, sind:

  • die Vielfalt seiner Motive und Techniken,
  • die Kraft seiner Farben,
  • die ausgezeichnete Qualität seiner Zeichnungen – egal ob
    auf Papier oder als Druckgrafik.

Er ist stets mit der Kunst beschäftigt (was nicht heißt, dass er keine anderen Interessen hätte, etwa Politik oder Musik), probiert immer wieder neue Motive, Materialien und Techniken aus.

Er ist ein Meister vieler Zeichen- und Drucktechniken, stets spontan und experimentierfreudig.

Martin Gietz, auch Autor des Bildes auf der Titelseite dieser Nummer, ist ein Künstler, der seine künstlerische Sensibilität trainiert hat, unter anderem auf seinen Reisen und durch die Beobachtung des täglichen Lebens in den Strassen von exotischen Länder: von Brazilien bis Thailand. Aus dem Leben am Tage und in der Nacht hat er viele Inspirationen bezogen, die er in seine Grafiken überträgt. Zu den lebendigen Farben fügt er oft Schwarz hinzu; und beispielhaft sind seine Lithografien mit Bäumen, deren Stilisierung gewissermaßen die Dramatik einer Natur, die in Gefahr ist, veranschaulicht. Das ist eine Sensibilität, die man dann versteht, wenn man seinen Lebensraum in den Strassen der Vorstadt kennt und betrachtet.

Wenn man sich in seinem Atelier durch Schubladen, Kassetten und Bilderstapel "arbeitet", ist man nicht nur Stunden und Tage beschäftigt, sondern wird auch immer wieder überrascht und begeistert von der ungeheuren Bandbreite seines druckgrafischen Werkes sein. Dem Betrachter fällt neben den Lithografien, Linol- und Holzschnitten von exzellenter Qualität besonders die große technische Vielfalt seiner Radierungen auf: Strichätzungen, Kaltnadel-Gravuren, Aquatinta- und Vernis mou-Ätzungen bilden den Gundstock des radiertechnischen Repertoires und werden oft miteinander kombiniert. Martin Gietz hat nicht nur vieles ausprobiert, sondern fortgeführt, weiterentwickelt und perfektioniert. Er verwendet nicht nur die traditionellen Radierwerkzeuge, sondern Stifte oder Nägel, macht Farbeinwischungen und Sandpapieraufrauungen.

Martin Gietz druckt alle diese Grafiken selbst. Er druckt Radierungen (eigentlich ein Tiefdruckverfahren) zum Beispiel auch im Hochdruck. Er druckt von einer Platte, die er bisweilen – auch in anderen Techniken – weiter bearbeitet, druckt von mehreren oder von ausgesägten Platten. Er verwendet ganz unterschiedliche Papiere, druckt dasselbe Motiv in mehreren Farben, kombiniert verschiedene Platten auf einem Blatt und aquarelliert bisweilen seine druckgrafischen Arbeiten, womit er ihnen wieder ganz andere und neue Reize abgewinnt.

Martin Gietz malt und zeichnet mit Aquarellfarben, Kugelschreibern, Farbstiften, Wachskreiden, Graphit, Tusche, mit Acryl-, Öl- und Sprühfarben. Gerade die vielfältigen Kombinationen der Materialien verleihen seinen Arbeiten den eigenständigen Stil und die charakteristische Handschrift. Er arbeitet auf Bütten- ebenso wie auf Packpapier, auf Brötchentüten, Papierservietten und Karton oder auf den Fotokopien eigener Zeichnungen, um nur einige Beispiele zu nennen. Er macht Frottagen von Wänden und Fußböden, Autoreifen und Kanaldeckeln. Er fertigt Collagen aus Papier, Karton, Wischgaze und Bahnfahrkarten, arbeitet Fundstücke wie platt gewalzte Blechdosen, Glas-, Spiegel- oder Plastikscherben montageartig in seine Bilder mit ein.

Ebenso faszinierend wie die technische Vielfalt und Perfektion seiner Arbeiten sind seine völlig gegensätzlich scheinenden Motive – etwa von Dschungel, Seen, Flüssen, Meer, Wald und rauen oder auch lieblichen Landschaften; von Industriebauten, Hochhaustürmen und kaum überschaubaren Stadtansichten; von Gasbehältern, Kränen, Lastkähnen, Autos und gewaltigen Maschinen; von Krabben, Libellen, Fischgräten, Pilzen, Nussschalen und Gurken; von Blumen, Büschen, Bäumen und Gräsern, von Musikern, Discotänzern, Prostituierten und Demonstranten; von Küsten, Buchten, Gärten und Bauernhöfen, von Stadtstraßen, Alleen, Plätzen und Dörfern; von Markthallen, Häfen, Bahnhöfen und Rummelplätzen; von Luftballons, Masken, Feuerwerk, Konzert und Tanz. Bei aller Gegensätzlichkeit dieser Motive ist allen eines gemeinsam: sie stammen aus der Erlebnis- und Erfahrungswelt des Künstlers, haben ihn interessiert, berührt, fasziniert, belustigt oder erschreckt.

In Martin Gietz' Atelier findet man – in Schubladen und Kassetten sorgfältig sortiert – als Ergebnis seiner vielen Reisen umfangreiche Serien von Zeichnungen, Aquarellen, Mischtechniken und Druckgrafiken, die vor Ort entstanden sind, die spontane Eindrücke und Emotionen reflektieren.

Die Reise des Betrachters geht selbstverständlich aus von seiner Heimatstadt Berlin in all ihren großartigen Facetten, sie geht in Großstädte wie Paris, Rom, London, Rotterdam, Peking oder Singapur, sie geht nach Italien, Spanien und in die Türkei, nach Polen und Litauen, auf die Inseln Rügen, Korsika, Kreta, Mallorca, Kuba und Bali. Er wird dabei von der Vielfalt der Techniken, Formen und Farben gefangen, taucht in die Bilder ein und lässt sich gerne auf die Reisen mitnehmen.

Doch der Betrachter kehrt auch immer wieder gerne ins Atelier zurück um dort in Ruhe Martin Gietz' fröhliche Keramiken, unerschöpfliche Skizzenbücher voller kleiner Meisterwerke oder die großformatigen Farbholzschnitte zu bewundern. Letztere sind so riesig, dass eine normal dimensionierte Druckerpresse für die Erstellung der Abzüge bei weitem nicht ausreicht, sondern eine gewaltige Straßenwalze erforderlich ist, mit der Martin Gietz und sein ehemaliger Schüler und Drucker, Waldemar D. Piasecki, es schaffen, mehrere Farben nacheinander passgenau zu drucken. Über mehrere Aktionen dieser Art, die beinahe schon Happening-Charakter haben, wurde mehrfach in der Presse und im Fernsehen berichtet.

Dabei ist Martin Gietz keineswegs nur auf das eigene Werk fixiert. Andere Künstler interessieren, inspirieren und motivieren ihn, ermöglichen den kollegialen Austausch von Erfahrungen, Werturteilen und Kritik, geben Denkanstöße und nehmen Rat und Hilfe an. Es entstehen Freundschaften und gemeinsame künstlerische Arbeiten und Projekte, an denen zur Zeit neben dem bereits genannten W. D. Piasecki auch die Berliner Künstler Susanne Haun, die außerdem die Martin Gietz-Homepage gestaltet hat, und Andreas Mattern beteiligt sind.

Erwähnt werden muss auch die Zusammenarbeit mit der Berliner Percussion-Gruppe „KaBaSa” und der international bekannten Percussion-Band „Terra Brasilis”. Über die gemeinsam erarbeiteten und durchgeführten Konzepte, Musik und Kunst inhaltlich und auf die Aussage bezogen miteinander zu verbinden, erschienen mehrere Presserezensionen und Fernsehbeiträge.

Es ist ein Genuss und eine Bereicherung, Martin Gietz' Arbeiten zu betrachten, sich in seinem Atelier um- und ihm bei der Arbeit zuzuschauen, seinen Wirkungskreis und seine Künstlerfreunde kennen zu lernen und sich im Gespräch mit ihm sowohl über das aktuelle Kunstgeschehen als auch über seine Arbeit auszutauschen.